Zahnbleaching mit LED Lampen – alles Unsinn?

Wir alle kenne diese Homebleaching-Sets, welche uns strahlend weiße Zähne versprechen, indem wir uns zusätzlich zu dem Bleichmittel eine Schiene mit LED Lampen in den Mund schieben.

Doch kann LED Licht tatsächlich die Zähne weißer machen oder ist das nur ein sinnloses Gimmick?

Fakt ist…

LED Licht allein kann die Zähne nicht aufhellen.

Um eine Photokatalyse (eine durch Licht ausgeführte chemische Reaktion) auszulösen, benötigen wir ein Bleichmittel mit entsprechenden Fotoinitatoren.

Lichtquellen, wie LED, UV-Licht oder Laser werden verwendet um die Redoxreaktion des Bleichmittels, entweder durch Wärme oder durch Aktivierung der Fotoinitatoren, zu beschleunigen.

Folgende chemische Verbindungen können Zähne bleichen:

  • Wasserstoffperoxid
  • Carbamidperoxid (zerfällt in Wasserstoffperoxid und Harnstoff)
  • Natriumperborat (zerfällt in Wasser, Wasserstoffperoxid und Natriumhydrogenborat)
  • Natriumpercarbonat (zerfällt in Wasserstoffperoxid und Natriumcarbonat)

Die von Zahnärzten am häufigsten verwendeten Bleichmittel sind Wasserstoffperoxid und Carbamidperoxid.

Wie funktioniert eigentlich das Bleaching?

Die Aufhellung erfolgt durch den Oxidations- und Reduktionprozess, bei dem Sauerstoff freigesetzt wird.

Beim Bleachingvorgang dringen die Peroxide in den Zahnschmelz und spalten dort Sauerstoffradikale ab.

Aufgrund des niedrigen Molekualargewichts  können Peroxide sehr gut die harte Zahnsubstanz (Zahnschmelz) durchdringen.

Der Sauerstoff oxidiert die Farbstoffmoleküle. Diese verlieren dadurch ihre chromogene Wirkung.

Die für Verfärbungen verantwortlichen Farbstoffe, auch Chromophore genannt, besitzen zahlreiche Doppelbindungen, welche Licht absorbieren und dadurch für die „Farbe“ des Zahnes verantwortlich sind.

Bleichmittel spalten Sauerstoff ab, brechen diese Doppelbindungen auf und es entstehen ungesättigte, lineare Kohlenwasserstoffverbindungen, die in menschlichen Augen als helles Farbpigment erscheinen.

LED oder UV-Licht kann diesen Oxidationsprozess beschleunigen.

Allerdings gibt es auch viele Studien, die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass es zwischen chemischen und lichtaktivierten Aufhellungssystemen keinen Unterschied bei der Aufhellung der Zähne gibt.

Quellen der Studien:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16454016/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12793211/

Doch kommen wir nun zu den Homebleachingprodukten von Instagram und schauen uns einfach mal deren Inhaltsstoffe an.

Da 2012 in Europa der freie Verkauf von Bleaching-Produkten mit Wasserstoffperoxid (H2O2) über 0,1 Prozent verboten wurde  mussten die Hersteller nach einer Alternative suchen.

Und daher setzen viele Hersteller nun auf

Natriumhydrogencarbonat

Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) wird im englischsprachigen Raum übrigens Sodium Bicarbonate genannt.

Bei Natriumhydrogencarbonat (nicht verwechseln mit Natriumpercarbonat) handelt es sich einfach nur um handelsübliches „Natron“, welches auch in Backpulver enthalten ist.

Natron enthält im Gegensatz zu den vom Zahnarzt verwendeten Peroxiden keinen „echten“ Aufhellungseffekt, da durch Natron keine Oxidation stattfindet.

Zudem liegt das Molekulargewicht von Natriumhydrogencarbonat bei  84,007 g/mol, was zu hoch ist, um den Zahnschmelz zu penetrieren.

Somit kann Natriumhydrogencarbonat nur oberflächliche Verfärbungen entfernen und hat KEINEN Bleaching-Effekt.

Da durch Natriumhydrogencarbonat auch keine Oxidation und somit auch kein Bleichvorgang stattfindet, hat auch das LED Licht keine Auswirkung auf eine evtl. Zahnaufhellung.

Falls ihr mir nicht glaubt, dann pinselt eure Zähne einfach mal mit Backpulver ein und bestrahlt eure Zähne mit eurer LED-Nachttischlampe.

Einen photokatalytischen Effekt könnte man übrigens auch mit der Zugabe von Titandioxid (TiO2) erzielen. Nach Studienergebnissen der Nanchang Universität in China zeigten die Titandioxid-Nanopartikel (Nano-TiO2@PDA) vergleichbare Aufhellungseffekte, wie Wasserstoffperoxid.

Verschiedene Studien belegen allerdings, dass das Einatmen des Stoffs krebserregend sei. Eine im Scientific Reports Journal erschienene französische Studie herausgefunden, dass die orale Einnahme von Titandioxid bei Ratten die Entwicklung von Tumoren fördert.

FAZIT : Bei einer Zahnaufhellung mit mit Licht müssen Bleichgel und Lichtquelle perfekt aufeinander abgestimmt sein. Dabei werden meist LED Lampen mit einer Wellenlänge von zwischen 350 und 550 nm verwendet.

Die Anwendung einer Lichtquelle kann den Bleichvorgang mit Wasserstoffperoxid oder Carbamidperoxid beschleuigen.

Auf Natriumhydrogencarbonat (Natron) hat LED-Licht jedoch keinen Einfluss, da keine Oxidation sattfindet.

So sind also diese Bleachinglampen in Verbindung mit peroxidfreien Mitteln einfach nur ein sinnloses Gimmick, um den Verbrauchern eine Wirkung zu suggerieren, die aufgrund von wissenschaftlichen Grundlagen gar nicht möglich ist.

Bevor ihr als viel Geld für ein Zahnbleaching-Produkt ausgebt, schaut euch unbedingt vorher die Inhaltsstoffe genau an.

Eine signifikante Aufhellung der Zähne ist nur durch eine Oxidationsbleiche mit Peroxiden oder Chlorverbindungen möglich.

Da jedoch laut der EU-Kosmetikverordnung seit dem 01. Oktober 2012 der Verkauf von Bleachingprodukten mit einem Wasserstoffperoxidgehalt ab 0,1% verboten ist, sind die in Europa erhältlichen Homebleaching-Produkte nahezu wirkungslos.

Wer sich langfristig aufgehellte weiße Zähne wünscht, sollte sich die Zähne beim Zahnarzt professionell bleichen lassen bzw. ein Bleachingprodukt aus den USA ordern.

Diamond Smile ist solch ein hocheffektives Homebleachingprodukt aus den USA, welches man sogar versandkostenfrei bestellen kann.

Hier geht´s zu meinem ausführlichen Bericht über Diamond Smile.

Achtung: Bestellt unbedingt das amerikanische Produkt über diesen link. Die deutsche Variante von Diamond Smile enthält keine Peroxide.

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